Begrüßung
In unregelmäßigen Abständen..
Der Reitverein richtet nicht nur jährlich sein großes Reitturnier aus, sondern in unregelmäßgen Abständen auch eine Meutejagd. Anlässlich des 40jährigen Jubiläums war es wieder soweit, und der Landesverband der Reit- und Fahrvereine würdigte das Engagement des RFVW, indem der Zuschlag für die Landesverbandschleppjagd nach Wetter ging.
Um auf den Jagdtag am Sonntag einzustimmen, fand am Samstagabend ein Jagdhornbläserkonzert in der Stiftskirche in Wetter statt. Julia Läßig als Jagdherrin ist nicht nur Mitglied im Reitverein Wetter, sondern auch Präsidentin der Taunusmeute e.V., einer der beiden hessischen Vereine, die eine eigene Hundemeute führen.
Sie moderierte durch das Konzert mit den Parforcehornbläsern Marburg und mit der Rallye Rheingau. Es wurden nicht nur Stücke aus der Hubertusmesse vorgetragen – auch “Fanfaren“ aus der Parforcejagd bereicherten das Programm.
Die Zuhörer erfuhren, daß jedes Stück eine bestimmt Bedeutung hat. „Eine Fanfare die ein Reiter aufgrund der Situation nicht so gerne hört, die jedoch in ihrer Musikalität ein wenig Schadenfreude erkennen lässt, ist zum Beispiel die Sturzfanfare“ erklärte Julia Läßig.
Am Sonntag war dann mittags Stelldichein zur eigentlichen Jagd. Fast 50 Reiter folgten der Einladung nach Wetter! Zahlreiche Zuschauer schauten sich das Spektakel aus den Begleitfahrzeugen heraus an.
Von Wetter ging es Richtung Todenhausen. Hier wurden die Hunde das erste Mal „angelegt“. Zur Erklärung: Eine Schleppjagd ist unblutig – die Hundemeute folgt einer künstlichen Fährte, die vom Schleppenleger – dem Wetteraner Martin Keßler gelegt wurde. „Aber das wissen die Hunde ja nicht, dass es nur eine künstliche Fährte ist“, erklärt Julia Läßig. „Sie jagen mit der gleichen Leidenschaft wie ihre Vorfahren“.
Die Pikeure versuchten die Hunde zu halten, während der Schleppenleger davon ritt – der Master gab die Hunde frei, die lautstark auf der Fährte davonstürmten - dann hieß es „Gute Jagd“ – und ab ging es im Galopp über Feldwege und Wiesen Richtung Amönau.
Als Hunde und Reiter am Rapunzelhäuschen vorbeiritten, warteten bereits die Jagdhornbläser auf sie. Herrlich war der Klang der Hörner in der freien Natur! Drei Galoppstrecken später war ein „Stopp“ in Oberndorf, wo sich Reiter und Zuschauer stärken konnten. Die Jagd war gespickt mit einigen Hindernissen – am spektakulärsten waren sicher die überbauten Gräben und die fünf Meter breite Bank, die der Warzenbacher Heiko Feußner - ebenfalls Mitglied im Reitverein Wetter, speziell für diese Jagd angefertigt hatte. Auch Bernd Backhaus, Parcourschef bei internationalen Vielseitigkeitsprüfungen, spendete dem Verein drei eigens angefertigte Hindernisse. Nach sieben „Schleppen“, wie die Jagdreiter ihre Galoppstrecken nennen, traf man sich am Reitplatz, wo bereits das Hallalifeuer brannte und das Cureé für die Hunde wartete.
So waren denn auch die zum Teil weit angereisten Jagdreiter durchweg zufrieden und versprachen, zur nächsten Meutejagd bestimmt wieder nach Wetter zu kommen. Der Abend klang gesellig im Reiterstübchen aus und beim Tanzen wurden Pläne für das nächste Highlight des Vereins – den Kreisreiterball geschmiedet.
Julia Läßig möchte sich im Namen des RFVW ganz herzlich bei den beiden Bläsergruppen bedanken, ebenso bei allen Landwirten, deren Wiesen während der Jagd überritten werden durften. Weiterhin danke an den Aufbautrupp und an die Helfer am Jagdtag!
(Schöne Fotos von der Jagd findet ihr bei Facebook auf unserer Seite Reitverein Wetter - Reit- und Fahrverein Wetschaftstal)